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Tierisches
Der Dachs zu Besuch.

Der Dachs zu Besuch.

Dachs in der Scheune

Ich habe am Vorabend zu Therese gesagt, „Einer meiner Lebensträume wäre es mal einen Dachs in echt zu sehen, dafür würde ich auch mal einen nächtlichen Ansitz machen.“ Ungelogen kommt Therese am nächsten Tag zu mir und sagt, ich soll ihr mal in die Scheune folgen. Tatsächlich saß dort ein Dachs, ich konnte meinen Augen kaum glauben. Doch die Freude verflog schnell. 

Der Dachs war verhaltensauffällig. Normalerweise kann man nicht bis auf einen Meter an einen Dachs ran. Man darf nicht vergessen, dass es sich um ein größeres Wildtier handelt.

Es folgte eine nicht enden wollende Telefoniererei. Es gibt in Deutschland kaum Stellen, die sich mit Dachsen auskennen. Vorschläge, den Dachs eigenhändig zu verscheuchen haben wir nicht umgesetzt, um uns und den Dachs nicht in Gefahr zu bringen. Dachse sind nämlich sehr wehrhaft. Wir wollten ihm ja außerdem helfen und ihn nicht einfach vor die Türe setzen. Eine sehr dachskundige Person gab es im Norden von Deutschland und sie konnte uns wenigstens sagen, was wir füttern können und wie sich ein Dachs so verhält.

Es ist problemlos möglich, sich Informationen über Füchse, Eichhörnchen, Igel etc. zu beschaffen, aber kaum brauchbares über Dachse. Da sie alles Fresser sind, haben wir unseren Dachs auch alles aufgetischt. 

Wir wollten nicht, dass sich das Tier quält, aber als er am zweiten Tag auch noch da war und das Essen nicht berührt haben wir einen Jäger gefragt, was wir tun können. Es rückten gleich zwei Jäger an. Der eine war klar ein Schießwütiger Jäger. „Der ist krank. Wir schießen den und der Veterinär kann dann rausfinden, was der hat.“

Wir haben diesem unmissverständlich gesagt, dass bei uns auf dem Hof erst untersucht und dann geschossen wird. Zum Glück hatten wir da den zweiten Jäger auf unserer Seite. Der eigentliche Jagdpächter meinte es ist ein Jungdachs der sehr unerfahren ist, die Augen sehen gut aus (den gesundheitlichen Zustand kann man wohl an diesen erkennen) und der Dachs hat bis auf den fehlenden Fluchtinstinkt nichts Ersichtliches. Somit entschieden wir uns für das Beobachten.

Wir haben Kameras aufgestellt und ihn noch eine Nacht beobachtet, das Nahrungsangebot wurde etwas erweitert. In der Nacht hat er gefressen und am nächsten Tag hat er uns zum Abschied einen Riesenhaufen in die Scheune gesetzt und ist verschwunden. 

Der zuständige Jagdpächter vermutet, dass der Dachs einen Infekt hatte, den er auskurieren musste und sich hierfür ein sicheres Plätzchen gesucht hat. 😊 

Leider hat meine Wildtierkamera in dieser Nacht nicht ausgelöst, vermutlich waren die Akkus leer. Wir haben aber diese zwei Bilder als Erinnerung für diese aufregenden drei Tage.

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